Abschlusserfolg hievt Union-Reserve auf Podestplatz

Herren-Landesliga Dessau: TTC „Glück auf Staßfurt“ 1951 - Union 1861 Schönebeck II 6:9
Schönebeck (tob). Zum Abschluss dieser anstrengenden Saison mussten die 2. Herren von Union 1861 Schönebeck zum Kreisderby nach Staßfurt reisen, um mit einem Erfolg gegen den TTC „Glück auf“ den Podestplatz zu sichern und zudem noch eine kleine Chance für die Relegationsrunde zum Aufstieg in die Verbandsliga zu besitzen. Daher konnte dieses Match nicht als Freundschaftsspiel mit lockerem „Auslaufcharakter“ betrachtet werden. Somit hatten die Schönebecker nichts zu verschenken, was durch die Besetzung unterstrichen wurde, denn die Gäste traten wie auch die Hausherren mit ihrer stärksten Formation an. Der Optimismus, dass man gegen ein Team spielt, welches den Schönebeckern gut liegt, bewahrheitete sich mit einem 9:6-Sieg, auch wenn die Spiele zum großen Teil hart umkämpft waren. Letztlich erreichten die Schönebecker den Bronzerang in der Landesliga Dessau, verpassten aber den Relegationsplatz, den sich das mit einem starken Finish aufwartende Team von Serum Bernburg sicherte. Besonders Sebastian Löbl mit zwei Einzelsiegen gegen die Abwehrrecken Pieles und Busche sowie Karsten Winkler mit 2,5-Punkten ragten aus einem guten Team, in dem alle Akteure punkteten, noch heraus.
Alle drei Doppelspiele waren hart umkämpft, wobei die Gäste durch den Sieg des dritten Doppels den totalen Fehlstart abwenden konnten. Allerdings konnten die beiden Paarungen Thomas Winkler/Michael Kempf sowie Sebastian Löbl/Olaf Voigt 2:1-Satzführungen nicht behaupten und unterlagen gegen die routinierten Pieles/Busche und die angriffsstarken Büchtemann/Seltitz noch mit 2:3-Sätzen. Auch Karsten Winkler und Ronny Hahn lieferten sich gegen ihre Kontrahenten Amme/Bartlitz ein ausgeglichenes Gefecht, bevor die Schönebecker bei ihrem 11:5-Satzerfolg im Schlussabschnitt im Finaldurchgang deutlich überlegen waren.
Auch in den Einzelspielen gab es einige ausgeglichene Spiele zu verzeichnen, die über die volle Distanz gingen. Gleich zu Beginn steigerte sich Sebastian Löbl gegen den Routinier Dieter Pieles in den beiden Schlussätzen und fing Pieles mit konzentriert vorgetragenen Angriffen gegen die Betonmauer des Salzstädters noch mit 3:2-Sätzen ab. Etwas leichter tat sich Thomas Winkler, der trotz eines Satzverlustes die Ruhe bewahrte, sich Sebastian Busche häufig zurecht legte und in vier Abschnitten die Oberhand behielt. Allerdings musste sich Olaf Voigt im mittleren Paarkreuz dem offensivfreudigen Linkshänder Glen Büchtemann mit 1:3-Sätzen geschlagen geben, obwohl der Unioner in diesem engen Match nicht chancenlos war. Doch mit drei Siegen en suite setzen sich die Gäste vorentscheidend auf 6:3 nach der ersten Einzelserie ab. Dennoch musste auch Karsten Winkler alle Register ziehen, um nach einer Leistungssteigerung den 1:2-Satzrückstand gegen Maik Amme noch in einen 3:2-Erfolg zu verwandeln. Dagegen hatte Ronny Hahn mit seiner berühmten Zähigkeit und einigen Gegenangriffen bei seinem Drei-Satz-Sieg Peter Bartlitz zumeist sicher im Griff. Auch Kapitän Michael Kempf legte nach, indem er nach leichten Problemen in den beiden Auftaktsätzen in den beiden Schlussätzen mit konzentrierten Attacken Philipp Seltitz deutlicher beherrschte und vier Durchgängen die Oberhand behielt.
Staßfurt konnte durch einen 3:0-Erfolg durch Dieter Pieles zu Beginn der zweiten Runde verkürzen, da es Thomas Winkler trotz aller Beständigkeit nicht gelang, die Abwehr des TTC-Oldies mit harten Endschlägen zu knacken. Auch Sebastian Löbl hatte in den drei Auftaktsätzen gegen seinen Namensvetter Sebastian Busche drei Durchgänge hart zu kämpfen und geriet mit 1:2-Sätzen in Rückstand. Doch Löbl erhöhte die deutlich die Schlagzahl, minimierte seine Fehlerquote und knackte mit druckvollen Attacken die sichere Abwehr Busches in den beiden abschließenden Durchgängen entscheidend. Zwei weitere Siege brachten die vorzeitige Entscheidung für die Unioner. Zunächst musste Karsten Winkler lediglich im Auftaktsatz gefährliche Attacken des Linkshänders Glen Büchtemanns fürchten. Nachdem er diesen Abschnitt mit 15:13 an sich riss, trat seine größere Konstanz deutlicher zu Tage, so dass er schließlich insgesamt deutlich mit 3:0-Sätzen die Nase vorn hatte. Olaf Voigt sorgte anschließend für den Matchgewinn. Allerdings machte der an diesem Tage etwas unglücklich agierende Maik Amme Voigt schwer zu schaffen und erkämpfte sich den 2:2-Satzausgleich. Auch der Finaldurchgang verlief packend, bevor sich der Gäste-Akteur nervenstark mit 13:11 denkbar knapp durchsetzte. Zum Abschluss betrieben die Staßfurter mit zwei Siegen noch Ergebniskosmetik. Weder Michael Kempf noch Ronny Hahn fanden nach dem bereits feststehenden Sieg gegen ihre in diesen Spielen überlegenen Kontrahenten Peter Bartlitz und Philipp Seltitz ins Spiel und unterlagen mit 0.3- bzw. 1:3-Sätzen,was aber an dem verdienten Erfolg der Unoner nichts mehr änderte.
Insgesamt konnte die Union-Reserve auch in dieser Spielzeit überzeugen und erreichte erneut einen Podestplatz und bestätigte mit dieser bereits fast zur Tradition gewordenen Platzierung ihre Zugehörigkeit zur Spitze in der Landesliga Dessau. Mit sieben Verlustpunkten in der Hinrunde sowie einer 12:6-Bilanz in der Rückserie spulten die Schönebecker mit bemerkenswerter Konstanz ihre Spiele herunter. Lediglich kleine Schwankungen waren zu verzeichnen. Vielleicht kosteten die Spiele gegen Prettin und Seeland, aus denen lediglich jeweils ein Punkt mitgenommen werden konnte, den Sprung auf den Relegationsplatz. Doch die Schönebecker hatten vor allem mit den beiden Erfolgen gegen Cobbelsdorf oder dem 9:6-Hinspielsieg gegen Serum Bernburg starke Auftritte, bei denen das Team ihr Potenzial voll abrief, so dass man das gesteckte Saisonziel schließlich erreichte.
Erneut bildete die Ausgeglichenheit der Mannschaft das Fundament für das erzielte Ergebnis. Lediglich Thomas Winkler verzeichnete im oberen Paarkreuz eine negative Bilanz. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass er seit Jahren mit starken Knieproblemen zu kämpfen hat und sich während dieser Saison einer erneuten Operation unterziehen musste. Daher konnte er sein Spiel, was auf großer Spielsicherheit und beständigen Angriffen ohne den harten Endschlag beruht, nur phasenweise wie gewünscht zu Geltung bringen, da durch die Verletzungen die nötige Schnelligkeit und Beweglichkeit etwas abhanden gekommen ist. Dennoch ist es ihm hoch anzurechnen, wie er sich in den Dienst der Mannschaft stellte. Auch Sebastian Löbl war nicht frei von zeitweiligen Problemen mit seinem Rücken. Dennoch kann er mit einer ausgeglichenen Bilanz insgesamt zufrieden sein. Vor allem in der Rückrunde gehörte er mit zehn Siegen zu den erfolgreichsten Spielern, wobei seine Stärken nach wie vor in der Aufschlaggestaltung sowie seinem gefährlichen Vorhand-Topspin liegen. Im mittleren Paarkreuz lief für Olaf Voigt in der 1. Halbserie nicht alles nach Wunsch. Doch er steigerte sich in Frühjahr signifikant, fand zu größerer Konstanz in seinem Angriffsspiel und kann auf eine gute 11:7-Bilanz zurückblicken. Damit erzielte Voigt am Ende ein ausgeglichenes Resultat, mit der er am Ende durchaus zufrieden sein kann. Er war es auch, der den tschechischen Akteur des TTV Bernburg, Josef Lukascuk, am ehesten Paroli bieten konnte und erst im Finish des Entscheidungssatzes den Kürzeren zog. Seit Jahren überzeugt auch Michael Kempf mit stabilen Leistungen. Diese Konstanz konnte der Kapitän des Teams auch in dieser Saison in die Waagschale werfen. In der Hinserie erreichte Kempf mit seinem geschickten Angriffsspiel eine positive Bilanz mit zehn Siegen, wobei er vor allem in der ersten Hälfte dieser Runde stark auftrumpfte. In der Rückserie rückte Kempf in das untere Paarkreuz, hatte aber auch einige Einsätze in der Mitte. Er erzielte dort das gleiche Ergebnis wie in der Hinrunde, was seine große Stabilität erneut unterstrich. Eine erneut starke Saison spielte Ronny Hahn. Bei ihm ist immer wieder faszinierend zu beobachten, mit welcher Zähigkeit und seinem Vermögen, aus der Defensive erfolgreiche Gegenattacken zu reiten, die Gegner reihenweise fast zur Verzweiflung bringt. Auch bei ihm war kein Nachlassen in der zweiten Halbserie zu beobachten. Im Gegenteil, dort musste er lediglich drei Niederlagen hinnehmen. Somit war er mit 23 Siegen nicht nur der erfolgreichste Unioner; mit diesem Resultat gehört auch zu den drei stärksten Akteuren des unteren Paarkreuzes. Schade, dass er, der auch menschlich eine Bereicherung war, den Verein verlässt und nach Magdeburg zurückkehrt, wofür die Abteilung sowie die Mannschaft alles Gute wünscht. In der Hinserie war auch Thomas Beutler ein wichtiger Faktor im unteren Paarkreuz. Auch er bot mit seinem beständigen Topspinspiel konstante Vorstellungen, die zu einer deutlich positiven Bilanz führten. Allerdings musste er seinen Platz in der Rückrunde zugunsten von Karsten Winkler, der aus der ersten Vertretung hinzu stieß und im mittleren Paarkreuz zum Einsatz kam, räumen. Auch Winkler bot mit seiner Cleverness zumeist konstante Darbietungen und verstärkte die Mannschaft weiter. Mit elf Siegen erreichte auch er eine positive Bilanz, wobei er auch bei seinen Einsätzen im oberen Paarkreuz durchaus erfolgreich agierte. Auch die Ersatzspieler aus der dritten und vierten Mannschaft, die im Laufe der Saison zum Einsatz kamen, trugen mit guten Leistungen zum erfolgreichen Abschneiden des Teams bei.
Auch in der kommenden Spielzeit wird die Mannschaft eine gute Rolle spielen können, auch wenn die Liga durch den Abstieg von drei Teams aus der Verbandsliga deutlich an Qualität gewinnen wird. Doch die Konstanz der Truppe wird dafür sorgen, dass man auch in der kommenden Spielzeit im oberen Mittelfeld mitmischen kann. Auch der Weggang von Ronny Hahn dürfte gut verkraftet werden können, wie die Leistungen der eingesetzten Spieler aus der dritten Vertretung bewiesen haben.
TTC „Glück auf“ Staßfurt 1951: D. Pieles (0,5), S. Busche (0,5), G. Büchtemann (1,5), M. Amme (0,5), P. Bartlitz (1,5), Ph. Seltitz (1,5).
Union 1861 Schönebeck II: Th. Winkler (1), S. Löbl (2), K. Winkler (2,5), O. Voigt (1,5), M. Kempf (1), R. Hahn (1,5).

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