Abstieg fast perfekt

Herren-Landesliga Dessau: Union 1861 Schönebeck III – SV Turbo 90 Dessau II 3:12
Schönebeck (tob). Vor dem Spiel gegen den Tabellennachbarn Turbo 90 Dessau II war die Aufgabe für die 3. Herren von Union 1861 Schönebeck III klar umrissen: Nur ein Sieg würde den Schönebeckern noch realistische Chancen im Kampf um den Klassenerhalt einräumen, denn eine Niederlage gegen die Muldestädter ließe den Rückstand zu ihrem Gegner bereits auf fünf Punkte anwachsen. Doch die personelle Situation ist bei den Unionern gegenwärtig angespannt, so dass die Voraussetzungen bereits vor der Partie ungünstig waren. Mit Martin Bröse (Achilllessehnenbeschwerden) und Felix Bromann (Erkältung) fehlten zwei der drei Akteure aus der oberen Hälfte, die durch die Nachwuchshoffnungen Marius Bromann und Felix Braumann ersetzt wurden, wobei diese beiden B-Schüler noch Zeit benötigen, um im Erwachsenenbereich auf diesem Niveau Fuß fassen zu können. Dennoch bemühten sie sich nach Kräften und ließen einige gute Ansätze erkennen. Auch den weiteren Spielern kann man mangelnden Kampfgeist nicht vorwerfen, doch reichten die spielerischen Mittel nicht aus, um die Dessauer ernsthaft zu gefährden. Somit gelangen den Schönebeckern lediglich drei Spielgewinne durch Martin Unglaub, Christoph Mehne sowie dem Doppel Beutler/Obst. Mit dieser Niederlage dürfte das Schicksal der Unioner besiegelt sein. In den kommenden Spielen gilt es nun, sich mit Anstand und guter sportlicher Einstellung aus der Liga zu verabschieden.
Bereits nach den Doppelspielen gerieten die Hausherren mit 1:2 in Rückstand. Dennoch ging Union durch die Spitzenpaarung Thomas Beutler/Thomas Obst in Führung. Allerdings hätten sie es sich leichter machen können, wenn sie nicht den Auftaktsatz nach ständiger Führung abgegeben hätten, wozu vor allem Obst mit zwei Fehlaufschlägen und einigen Returnfehlern wesentlich beitrug. Vor allem durch die ständigen Topspins Beutlers gelang den Gastgebern die 2:1-Satzführung, mussten aber in den Entscheidungssatz gehen. Auch dort blieb es spannend, bevor sich die Elbestädter etwas glücklich in der Verlängerung gegen Zehle/Gorzel durchsetzten. Auch Martin Unglaub und Christoph Mehne begannen gegen das Turbo-Topduo Herzog/Lang mit beherzten Attacken schwungvoll, mussten aber den Auftaktsatz in der Verlängerung abgeben. Anschließend bekam die gut harmonierende Links-Rechts-Kombination der Gäste deutlich Oberwasser und blieb in den beiden Schlusssätzen ungefährdet. Erwartungsgemäß zogen auch Marius Bromann und Felix Braumann gegen ihre Kontrahenten Syring/Streithoff mit 0:3-Sätzen den Kürzeren, wobei die beiden jungen Schönebecker vor allem im Auftaktsatz mit einigen mutigen Angriffen aufwarteten.
Die ersten Einzelspiele waren zunächst hart umkämpft. Zu Beginn geriet Martin Unglaub gegen den offensivstarken Christian Lang zwar mit 1:2-Sätzen in Rückstand, doch im Laufe der Partie wurde Unglaub zunehmend sicherer in seinen Aktionen, dominierte mit gutem Service, effektiver Noppen-Rückhand und brachte seine Vorhand-Attacken konsequent ins Ziel. Damit beherrschte der Union-Kapitän Lang in den beiden Schlusssätzen eindeutig und konnte einen verdienten 3:2-Sieg feiern. Auch Thomas Beutler vermochte mit seinen ständigen Attacken die Partie gegen Philipp Herzog jederzeit offen gestalten. Zwar musste die Beutler die beiden Auftaktsätze abgeben, was vor allen Dingen an den Returnfehlern Beutlers gegen die gefährlichen Linkshandaufschläge Herzogs lag. Doch als Beutler die Fehlerquote minimierte, stellte der Schönebecker den Bauhausstädter mit seinen mit viel Spin gespielten Topspins vor arge Probleme und ließ die gute Vorhand Herzogs nur selten zu Geltung kommen. Auch im Finaldurchgang erspielte sich Beutler eine frühe Führung, bevor Herzog im Schlussspurt noch mit 11:9 vorbeizog. Im mittleren Paarkreuz geriet Thomas Obst, der mit den Aufschlägen Daniel Syrings, der auch in der „offenen Feldschlacht“ sicherer und druckvoller agierte, Probleme hatte, schnell mit 0:2-Sätzen in Rückstand. Doch Obst steigerte sich, erzielte nun seinerseits mit seinem Service Wirkung und erzwang den Entscheidungssatz. Dort sicherte sich Syring zum Seitenwechsel den entscheidenden Zwei-Punkte-Vorsprung, den der bis zum 11:9-Endstand nicht mehr preisgab. Anschließend verliefen die Spiele eindeutiger. Allerdings konnte Christoph Mehne mit eigenen Gegenangriffen die beidseitigen Attacken Sebastian Zehles zeitweilig unterbinden, unterlag im zweiten Abschnitt nur knapp und besorgte sich den dritten Durchgang. Im vierten Abschnitt war der im Vergleich zum Hinspiel beweglicher wirkende Zehle jedoch nicht mehr zu gefährden. Gegen den mit einem guten Händchen ausgestatteten Tommy Streithoff bemühte sich Marius Bromann trotz seiner 0:3-Niederlage mutig agierend, einige Angriffe zu landen, doch reicht die Spielsicherheit und Schlaghärte noch nicht aus, um den sicher spielenden Dessauer zu gefährden. Allerdings gilt es wie auch für Felix Braumann auch an der Beweglichkeit und der richtigen Stellung zum Ball zu arbeiten, was aber bei den Lernwilligkeit der beiden Akteure in der Zukunft gelingen könnte. Auch Felix Braumann konnte einige gelungene Punkte gegen Lars Gorzel herausspielen, doch der Dessauer spielte seine Partie seriös herunter, wobei er den jungen Unioner durchaus die Gelegenheit zu längeren Ballwechseln gab.
Auch die zweite Runde brachte nur wenig Aufregung. Im Spitzenspiel konnte Martin Unglaub zwar mit einigen Attacken in den drei Auftaktsätzen für ein ordentliches Gegengewicht, doch das gute Aufschlagspiel und die nachfolgende Vorhand des Linkshänders Philipp Herzog waren letztlich dominanter, wobei der Muldestädter nach dem knappen Gewinn des dritten Durchgangs souverän wirkte und mit 3:1-Sätzen die Oberhand behielt. Im Gegensatz zur ersten Partie konnte Thomas Beutler sein Topspinspiel nicht wie erhofft zur Geltung bringen und musste sich dem schnelleren und in seinem Spiel aggressiven Christian Lang in drei Abschnitten beugen. Ähnlich chancenlos war auch Thomas Obst. Im Gegensatz zum Hinspiel bekam Sebastian Zehle die Aufschläge Obsts deutlich besser im Griff. Zudem merkte man Zehle an, dass er in den vergangenen Wochen 13 Kilogramm an Gewicht verlor, so dass er gegen die allerdings nicht gut platzierten Blocks des Unioners fast immer gut zum Ball stand, sein beidseitiges Angriffsspiel konsequent und sicher durchzog und ebenfalls locker mit 3:0-Sätzen die Oberhand behielt. Immerhin gelang Christoph Mehne noch einmal eine Resultatsverkürzung. Nach verlorenem Auftaktsatz steigerte sich Mehne deutlich und brachte Daniel Syring mit druckvollen Attacken zunehmend aus dem Rhythmus. Da ihm auch einige gelungene Defensivaktionen gelangen, zog er dem jungen Dessauer den Zahn und hatte im vierten Abschnitt kaum noch Widerstand zu brechen. Zum Abschluss zogen Marius Bromann und Felix Braumann erwartungsgemäß in drei Abschnitten gegen Lars Gorzel bzw. Tommy Streithoff den Kürzeren, obwohl beide Akteure auch diesmal mutig agierten und einige gelungene Aktionen vorweisen konnten.
Union 1861 Schönebeck III: M. Unglaub (1), Th. Beutler (0,5), Th. Obst (0,5), Chr. Mehne (1), M. Bromann (0), F. Braumann (0).
SV Turbo 90 Dessau II: Ph. Herzog (2,5), Chr. Lang (1,5), S. Zehle (2), D. Syring (1,5), L. Gorzel (2), T. Streithoff (2,5).

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