Herren-Landesliga Dessau: Schönebecker SV 1861 III – SC Seeland 8:8
Schönebeck (tob). Nach der Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen die eigene zweite Vertretung wollten die 3. Herren des Schönebecker SV
1861 im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn SC Seeland punkten, um sich etwas Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Mit einem Sieg hätte man sowohl die Seeländer als auch den SV Cobbelsdorf nach
Pluspunkten erreicht und sich zudem einen vier Punkte-Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sichern können. Doch die Vorzeichen für dieses Vorhaben waren alles andere als günstig. Während
Seeland lediglich auf ihre Nummer fünf Torsten Siebert verzichten musste, standen bei den Elbestädtern Martin Bröse (Winterurlaub) und der arbeitsbedingt fehlende Thomas Beutler nicht zur
Verfügung, so dass bereits ein Unentschieden als Erfolg zu betrachten war. Dieses Remis wurde schließlich auch erreicht, wobei nach dem Spielverlauf bei einer 8:6-Führung auch ein Sieg möglich
war. Starke Leistungen boten bei den Hausherren die Ersatzspieler Peter Brase und Torsten Andreas mit 3,5-Punkten, wobei Brase gänzlich ungeschlagen blieb. Damit nehmen die Schönebecker weiterhin
den achten Rang in der Landesliga Dessau ein.
Der Start in die Partie war mit zwei Niederlagen in den Doppelspielen wenig verheißungsvoll. Die neu zusammengestellte Spitzenkombination
Christian Gerlach/Christoph Mehne konnte einige gelungene Angriffe anbringen, doch waren die Leistungen nicht konstant genug, um den gut harmonierenden und sicher agierenden Wenig/Wagner mehr als
einen Satz abzunehmen. Mit ihrer unangenehmen Spielweise konnte die Notpaarung Udo Klapper/Torsten Andreas alle drei Abschnitte gegen das SC-Spitzenduo Flatow/Stert offen gestalten, doch
letztlich blieb den Elbestädtern ein Satzgewinn verwehrt. Den totalen Fehlstart verhinderte die in der vierten Mannschaft bewährte Paarung Thomas Obst/Peter Brase, die ihre größere Cleverness
ausspielte und ihre Kontrahenten Richter/Woehner sicher in drei Durchgängen beherrschte, wobei vor allem die Aufschläge Brases die Gäste vor unlösbare Rätsel stellte.
Mit einem glatten 3:1-Sieg stellte Kapitän Christian Gerlach den Ausgleich her. War der Auftaktsatz noch etwas umkämpft, so wurde die
Überlegenheit des variabel angreifenden SSV-Kapitäns trotz des Verlustes des dritten Abschnitts immer deutlicher, so dass er gegen den bei seinen Angriffen mit wenig Fortune
aufwartenden Axel Stert wenig Probleme hatte. Der krankheitsbedingt etwas geschwächte Udo Klapper brachte mit seinem arteigenen Spiel mit dem Noppenbelag und einigen Vorhandattacken seinen
Gegenüber Maik Flatow zwar einige Male in Verlegenheit, doch die größeren spielerischen Möglichkeiten vor allem mit der harten Vorhand brachten dem Seeländer den verdienten 3:1-Sieg. Doch mit
vier Siegen in Serie erspielten sich die Gastgeber nach der ersten Einzelserie einen 6:3-Vorsprung. Zunächst diktierte Christoph Mehne mit druckvollen Angriffen die Partie gegen Bernd Wagner
zumeist eindeutig und behielt mit 3:0-Sätzen die Oberhand. Bei seinem ersten Einsatz als Stammspieler in der Landesliga seit einigen Jahren feierte Thomas Obst ein gelungenes Comeback. Nach dem
deutlich verlorenen Auftaktsatz konnte Obst mit eigenen Angriffen trotz einiger Streuungen bei seinen Attacken das Match gegen den blockstarken und häufig aus der Mitteldistanz operierenden Erik
Wenig offen gestalten und erzwang den Entscheidungssatz. Dort lag Obst auch mit einigen glücklichen Punkten zumeist in Führung und konnte mit dem 11:9-Sieg einen wichtigen Punkt beisteuern. Das
untere Paarkreuz wusch mit zwei Drei-Satz-Siegen scharf nach. Zwar hatte Peter Base nach dem sicher gestalteten Auftaktsatz mit dem Noppenbelag und einigen Vorhand-Attacken Christian Woehners
phasenweise Probleme, doch gegen Ende der Sätze spielte Brase seine Routine sowie sein gutes Service aus und konnte gegen den ehemaligen Akteur des TTC Börde Magdeburg auch diese beiden
Durchgänge für sich entscheiden. Noch weniger Mühe hatte Torsten Andreas, dem das offensive, aber zu drucklose Spiel des jungen Marius Richter auf dem Leib geschneidert war, wobei er zudem
zahlreiche Punkte mit seinem unangenehmen zu returnierenden Aufschlag erzielte, so dass Andreas mit dem gleichen Resultat den Tisch als Sieger verließ.
Doch Seeland schlug zu Beginn der zweiten Runde mit drei Siegen erfolgreich zurück. Allerdings beherrschte Christian Gerlach in einem
gutklassigen Spitzenspiel Maik Flatow mit variablen, beidseitigen Angriffen, die er vor allem auf den Körper des Seeländers platzierte, in den drei Auftaktsätzen deutlich und verpasste einen
möglichen 3:0-Sieg, als er eine 10:8-Führung im ersten Abschnitt nicht ins Ziel retten konnte. Am dem vierten Durchgang wurde Flatow vor allem mit seiner Vorhand deutlich aktiver und schien bei
einer 8:2-Führung im Finaldurchgang bereits die Sonne zu sehen. Doch in beeindruckender Manier saugte sich Gerlach mit druckvollen Attacken wieder heran und erzwang noch die Verlängerung, in der
sich allerdings Flatow als der Nervenstärkere erwies. Udo Klapper konnte gegen Axel Stert nach dem deutlich verlorenen Auftaktsatz den zweiten Abschnitt für sich verbuchen und forderte den seinen
Kontrahenten nun mehr. Doch auch dieser Partie hatte Stert die größeren Möglichkeiten und setzte sich vier Abschnitten durch. Auch Christoph Mehne konnte das sichere und kontrollierte Spiel Erik
Wenigs nur selten überwinden und zog mit 0:3-Sätzen den Kürzeren. Erst Thomas Obst stoppte mit einem Vier-Satz-Sieg die Niederlagenserie. Allerdings konnte auch er gegen Bernd Wagner, der erst
kürzlich eine Operation am Meniskus zu überstehen hatte und dessen Probleme in diesem Spiel stärker zu Tage traten, nur selten überzeugen, da er zahlreiche gute Angriffschancen ausließ und zudem
mit dem Anti-Topspin-Belag Wagners nur bedingt zurechtkam. Doch gegen Ende der Sätze drei und vier steigerte sich Obst etwas, ließ seinen Gegenüber laufen und brachte das Spiel noch über die
Runden. Peter Brase konnte anschließend seinen zweiten 3:0-Sieg feiern. Gegen das noch zu harmlose Spiel des jungen Marius Richter war Brase mit sicherem Blockspiel, kluger Ballverteilung und
seinem bei Bedarf gezielt eingesetzten gefährlichen Service der deutliche stärkere Akteur und hatte in keinem Satz ernsthaften Widerstand zu brechen. Torsten Andreas hatte im abschließenden
Einzel die Möglichkeit, den Sieg für die Einheimischen in trockene Tücher zu bringen. Nach starkem Auftaktsatz musste der Elbestädter nun häufiger die druckvolle Vorhand Christian Woehners
passieren lassen, der zudem seinen Noppenbelag auf der Rückhand besser zur Geltung brachte und mit 2:1-Sätzen in Führung ging. Doch Andreas gab nicht auf und erzwang mit einigen Konterattacken
den Entscheidungssatz. Dort erspielte sich Woehner einen 8:3-Vorsprung, den der SSV-Akteur noch einmal zum 10:10 egalisierte. Doch konnte er den psychologischen Vorteil nicht nutzen und musste
sich nach einem missglückten Aufschlag doch noch geschlagen geben, so dass das Abschlussdoppel die Entscheidung bringen musste.
Dort agierte das Spitzenduo Christian Gerlach/Christoph Mehne in den beiden Auftaktsätzen mit zahlreichen Angriffen mutig, musste diese
aber gegen etwas clevereren Flatow/Sert denkbar knapp in der Verlängerung abgeben. Im dritten Durchgang ließen die Hausherren etwas nach, was die Seeländer kompromisslos nutzten, so dass Gäste
noch das am Ende etwas glückliche Remis erreichten.
Schönebecker SV 1861 III: Chr. Gerlach (1), U. Klapper (0), Chr. Mehne (1), Th. Obst (2,5), P. Brase (2,5), T. Andreas (1).
SC Seeland: M. Flatow (3), A. Stert (2), E. Wenig (1,5), B. Wagner (0,5), M. Richter (0), Chr. Woehner (1).
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