1. Herren: Auftakt nicht gelungen

Herren-Verbandsliga: TuS Schwarz-Weiß Bismark - Schönebecker SV 1861 10:5


Schönebeck (tob). Als letztes Team starteten nun auch die 1. Herren des SSV 1861 in die neue Verbandsligasaison und hatten mit dem TuS Schwarz-Weiß Bismark gleich einen profilierten Gegner vor der Brust, der seit Jahren in dieser Liga spielt. Dennoch hofften die Schönebecker die Niederlage aus dem Vorjahr korrigieren zu können. Allerdings hat Bismark noch einmal nachjustiert und sich Dienste von Alexander Schieke gesichert, der eine Stelle als Lehrer in Beetzendorf angetreten hat und nun für die Lausstädter auf Punktejagd gehen wird. Schieke ist eine interessante Persönlichkeit. Er erlernte das Tischtennis-Handwerk bei Glückauf Bleicherode unter Erfolgstrainer Adolf Geburzky und war im Jahre 1990 letzter DDR-Meister im Schüler-Einzel. Nachdem er nach der Wende in Hannover aktiv war, heuerte er in Mühlausen an und spielte jahrelang überregional für die Thüringer, zuletzt in der dritten Vertretung in der Oberliga Mitte. Darüber hinaus ist Schieke weiterhin Cheftrainer des Bundesligisten Post Mühlhausen. Mit ihm konnte Bismark den Weggang des bisherigen Spitzenspielers Juan Fernando Renteria mehr als kompensieren, so dass die Altmärker eine gute Rolle im Kampf um die vorderen Plätze spielen werden, was die ersten Spiele bereits bestätigten. Da die Mannschaft insgesamt sehr ausgeglichen besetzt ist, war die Aufgabe für den SSV nur sehr schwer zu lösen. Dies bestätigte sich auch, denn mit einer 5:10-Niederlage mussten die Elbestädter die Heimreise antreten. Bemerkenswert war allerdings das Debüt von René Pöttke, der mit 1,5-Punkten der erfolgreichste SSV-Akteur war und nur hauchdünn seinen zweiten Einzelsieg verpasste.
Die Doppel verliefen mit zwei Niederlagen bereits nicht nach Wunsch. Erwartet war die Niederlage von Michael Kollatsch und Karsten Winkler. Dennoch boten sie mit taktisch klugem Spiel und einigen Gegenattacken zunächst Paroli erzwangen den 1:1-Satzausgleich. Doch in den beiden Schlusssätzen setzte sich das kontrollierte Angriffsspiel der TuS-Spitzenpaarung Schieke/Elksne sicher durch, so dass sie in vier Durchgängen die Oberhand behielten. Die Hoffnung, dass das SSV-Topduo Andreas Gärtner/Andy Kohl den Ausgleich besorgen könnten, erfüllte sich nicht. Gegen die Einheimischen Kirchner/Weiß bekamen die Schönebecker keinen Zugriff auf die Partie, agierten zu fehlerhaft und bezogen ebenfalls eine 1:3-Niederlage. Besser machten es dagegen Ingo Sambill und René Pöttke, denen es gelang, mit eigenen Attacken die Angriffe der Bismarker Kombination Franke/Otto einzudämmen. Wie knapp das Match war, beweist die Tatsache, dass drei der fünf Sätze in der Verlängerung entschieden wurden. Nach vier ausgeglichenen Durchgängen war auch der Entscheidungssatz eine packende Angelegenheit, in dem nach wechselvollem Verlauf die Schönebecker am Ende mit 16:14 die besseren Nerven hatten.
Zu Beginn der ersten Einzelserie musste Michael Kollatsch die deutliche Überlegenheit von Alexander Schieke anerkennen. Mit guten Aufschlägen und variablem Angriffsspiel war Schieke jederzeit der überlegene Akteur, hatte zudem überhaupt keine Probleme mit dem Noppenbelag Kollatschs und ließ dem Elbestädter bei seinem deutlichen Drei-Satz-Sieg nur wenige Punktgewinne. Gegen das nicht ganz so druckvolle Spiel von Steven Elksne konnte dagegen Andreas Gärtner seine Angriffe weitestgehend zur Geltung bringen und sicherte sich einen verdienten 3:0-Erfolg, auch wenn sich der ehemalige Fußballer u.a. vom VfB Klötze 07 nach Kräften wehrte. Doch Bismark hielt seinen Vorsprung durch einen 3:0-Sieg von Benno Kirchner über Ingo Sambill. Dennoch bot Sambill in den beiden Auftaktsätzen dem Bismarker, gegen dessen weiches Spiel Sambill durchaus gut zurechtkommt, mit einigen beherzten Angriffen Paroli und unterlag nur mit zwei Punkten denkbar knapp. Im dritten Abschnitt setzte sich das konstante Spiel Kirchners dann deutlicher durch. Doch der SSV erzielte mit zwei Siegen in Folge nochmals den Ausgleich. Zunächst war Andy Kohl im Spiel gegen den sicheren Andreas Franke der druckvollere Akteur, weil er mit seinen Attacken mehr Wirkung als sein Gegenüber erzielte und trotz eines Satzverlustes einen verdienten Sieg feiern konnte. René Pöttke wusch scharf nach. Gegen das unangenehme Spiel mit dem Noppenbelag und der harten Vorhand von Fabian Weiß hielt Pöttke mit eigenen Attacken voll dagegen. Dennoch blieb das Spiel packend und wurde erst im Finaldurchgang entschieden. Dort bewies der SSV-Kapitän erneut gute Nerven und hielt die Gäste durch das 13:11 weiter im Spiel. Auch Karsten Winkler hatte gegen Jörg Otto, der ebenfalls vor Jahren aus Mühlhausen in die Altmark kam, mit einigen Gegenangriffen gute Phasen. Doch Otto ist ein erfahrener und angriffsstarker Akteur, hatte in der Schlussphase etwas mehr vom Spiel und sorgte mit seinem 3:1-Sieg für den 5:4-Zwischenstand aus Bismarker Sicht.
In der zweiten Runde konnten die Gäste lediglich einen Spielgewinn verbuchen. Im Spitzenspiel hatte Andreas Gärtner große Probleme mit den zwar scheinbaren nicht spektakulären, aber dennoch variantenreichen Aufschlägen Alexander Schiekes, der zudem seine spielerische Sicherheit ausspielte und Gärtner lediglich im zweiten Abschnitt an einem Satzgewinn schnuppern ließ, so dass er in drei Durchgängen die Oberhand behielt. Mit seinem variablen Umkehrspiel und gezielten Gegenattacken war Michael Kollatsch in der Partie gegen Steven Elksne in seinem Element und dominierte die Partie deutlich. Zwar musste er im dritten Abschnitt ein Konzentrationsloch überwinden, doch im vierten Durchgang straffte sich der SSV-Akteur wieder und hatte wenig Mühe, den Vier-Satz-Sieg in trockene Tücher zu bringen. Danach für den SSV nichts mehr zu erben. Trotz der 0:3-Niederlage war Andy Kohl nicht chancenlos. Doch sein Kontrahent Benno Kirchner war etwas konstanter in seinen Aktionen und hatte in der Schlussphase der Sätze etwas mehr zum Zusetzen, was ihm drei knappe Satzgewinne bescherte. Auch Ingo Sambill wehrte sich in den beiden Auftaktsätzen nach Kräften und konnte den 1:1-Satzausgleich gegen Andreas Franke erzwingen. Doch in der Folge ließ Sambill nach, was der nun dominanter auftretende Franke zu einem letztlich sicheren 3:1-Sieg nutzte. Die anschließende Niederlage von Karsten Winkler besiegelte das Schicksal der Gäste. Zu Beginn konnte er seinen Gegner Fabian Weiß mit harten direkten Schlägen beeindrucken und konnte den Auftaktsatz an sich reißen. Dort im Anschluss spielte seine Bälle häufig mit zu viel Rotation auf die Noppen-Rückhand seines Kontrahenten, so dass er Probleme mit den zurückgespielten Bällen des Lausstädters bekam. Dennoch hatte er die Möglichkeit, den dritten Abschnitt für sich zu entscheiden, musste sich aber mit dem „alten“ Ergebnis von 19:21 geschlagen geben, was zur Folge hatte, das er den abschließenden vierten Abschnitt deutlich abgab. Zum Abschluss unterlag René Pöttke trotz guter Leistung gegen Jörg Otto hauchdünn in fünf Sätzen. Auch in dieser Partie bot der Elbestädter seinem erfahrenen Kontrahenten mit zahlreichen Angriffen mutig die Stirn und erkämpfte sich den 2:2-Satzausgleich. Auch im Entscheidungssatz hielt er die Partie jederzeit offen und zog erst in der Schlussphase mit 9:11 den Kürzeren.


TuS Schwarz-Weiß Bismark: A. Schieke (2,5), St. Elksne (0,5), B. Kirchner (2,5), A. Franke (1), F. Weiß (1,5), J. Otto (2).


Schönebecker SV 1861: A. Gärtner (1), M. Kollatsch (1), A. Kohl (1), I. Sambill (0,5), K. Winkler (0), R. Pöttke (1,5).

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