Sieg zum Abschluss bringt Platz sechs

Herren-Bezirksliga Jerichower Land/Salzland: TTC „Glück auf“ Staßfurt 1951 II - Schönebecker SV 1861 IV 6:9

Schönebeck (tob). Zum Saisonhalali reisten die 4. Herren des Schönebecker SV in die Salzstadt Staßfurt und wollten gegen die Reserve des TTC „Glück auf“ Staßfurt mit einem doppelten Punktgewinn für einen gelungenen Abschluss sorgen und die Chancen auf das Erreichen des sechsten Platzes in der Bezirksliga Jerichower Land/Salzland intakt halten. Mit einem 9:6-Erfolg glückte das Vorhaben gegen eine allerdings dezimierte Staßfurter Mannschaft, die ihre fehlenden Stammspieler durch Nachwuchsakteure auffüllten, die phasenweise gute Ansätze zeigten und in der kommenden Spielzeit in die höherklassigen Teams integrierte werden sollen. Bei den Schönebeckern musste neben Christoph Mehne auch Torsten Andreas (Urlaub) passen, der durch Sebastian Hädrich vertreten wurde. Dafür war der wieder genesene Roland Dobbrunz wieder mit an Bord. Thomas Obst und René Sieburg waren mit 2,5-Punkten die erfolgreichsten Akteure auf Seiten des SSV.

Bereits nach den Doppelspielen erarbeiteten sich die Gäste eine 2:1-Führung. Die Hausherren stellten taktisch bedingt um und ließen ihr nominell stärkstes Doppel an Position zwei spielen. Dadurch hatte die Paarung Thomas Obst/Sebastian Hädrich die Gelegenheit gegen die jungen J. Dietz/Henke zu einem Erfolg zu gelangen, was ihr in drei Sätzen nach harmonischer Vorstellung auch glückte. Auch die SSV-Spitzenkombination Roland Dobbrunz/Heiner Gärtner hielt mit sicheren Aktionen und dosierten Angriffen gegen die Einheimischen Pieles/Proksch gut dagegen und schienen bei einer 8:4-Führung im Finaldurchgang einem Erfolg entgegenzustreben. Doch sechs Schupffehler in Folge des bis dahin gut spielenden Roland Dobbrunz ließen das Pendel schließlich doch zugunsten der Salzstädter ausschlagen. René Sieburg und Matthias Braumann mussten sich quälen, um zu einem schwer erkämpften 3:2-Sieg gegen Th. Dietz/Lyko zu kommen. Vor allem mit den Aufschlägen von Thomas Dietz hatten die Schönebecker große Probleme, zudem produzierten sie auch einige Fehler in der Angriffsgestaltung. In einem spannenden Entscheidungssatz hatten sie trotz Abwehr mehrerer Matchbälle die besseren Nerven und konnten mit 16:14 diese Partie noch an sich bringen.

Zu Beginn der ersten Einzelserie erzielte Roland Dobbrunz trotz der langen Spielpause in einigen Phasen mit klugen Angriffen durchaus Wirkung, konnte jedoch die 1:3-Niederlage gegen den insgesamt konstanter spielenden Enrico Pieles nicht verhindern. Dagegen konnte Thomas Obst seinen Gegenüber Michael Proksch mit dem gleichen Resultat bezwingen, da er zumeist die Initiative an sich riss. Dennoch benötigte Obst auch einige glückliche Punkte, weil er nach gutem Beginn bei seinen Angriffen nicht fehlerfrei agierte und von den wenigen Gegenangriffen Prokschs einige Male überrascht wurde. Heiner Gärtner vergab einen möglichen Vier-Satz-Sieg gegen Thomas Dietz, als er einen 9:6-Vorsprung im Auftaktsatz nicht verwerten konnte. Mit sicheren Aktionen und einigen Rückhandangriffen erreichte der SSV-Routinier den Entscheidungssatz, den aber letztlich etwas unglücklich in der Verlängerung abgeben musste. René Sieburg fand gegen Johannes Dietz schwer in die Partie. Der junge Staßfurter returnierte zunächst die Aufschläge Sieburgs gut und setzte den Schönebecker mit eigenen Vorhand-Attacken unter ständigen Druck. Erst als Sieburg seine Aufschläge mit mehr Unterschnitt versah und seine druckvolle Vorhand besser zur Geltung brachte, wendete sich das Blatt, so dass der SSV-Akteur den 0:2-Satzrückstand noch wettmachen konnte. Sebastian Hädrich hielt bei seiner 0:3-Niederlage gegen den druckvoller operierenden Yannik Henke vor allem in den beiden Schlusssätzen mit einigen Gegenangriffen gut mit, doch der Linkshänder ist in vielen Aktionen noch zu zaghaft und unsicher, so dass seinen Kontrahenten nicht dauerhaft gefährden konnte. Auch Matthias Braumann benötigte einen Durchgang, um besser seine Angriffe zu gestalten und brachte mit seinem 3:1-Sieg aufgrund der größeren Durchschlagskraft den SSV vor der zweiten Runde wieder mit 5:4 in Führung.

Die beiden oberen Paarkreuze der Gäste sorgten für die vorzeitige Entscheidung. Zunächst musste Thomas Obst den Auftaktsatz gegen Enrico Pieles trotz einer 10:7-Führung noch abgeben. Anschließend war Obst mit konsequentem Angriffsspiel der aktive Akteur, neutralisierte weitestgehend die gefährliche Vorhand des Staßfurters und behielt in vier Abschnitten die Oberhand. Roland Dobbrunz stellte seine Stärke gegen defensiv eingestellte Spieler erneut unter Beweis. Mit geschicktem Tempowechsel und entschlossenen Endschlägen hielt er seinen Kontrahenten Michael Proksch zumeist sicher in Schach und wurde bei seinem Drei-Satz-Sieg erst im mit 17:15 gewonnenen dritten Durchgang ernsthaft gefordert. René Sieburg hatte in den drei ersten Sätzen vor allem mit den Aufschlägen und den nachfolgenden harten, zunächst fast fehlerfreien Rückhand-Attacken von Thomas Dietz zu kämpfen und musste einen 1:2-Satzrückstand hinnehmen. Doch dem Schönebecker gelang die Wende, als er die Aufschläge seines Gegners mit wirkungsvollem Unterschnitt begegnete, so dass Dietz zu Fehlern verleitet wurde und der Gäste-Akteur besser zu seinen Angriffen fand. Mit zwei glatten Satzerfolgen konnte er schließlich den wichtigen Spielgewinn noch realisieren. Heiner Gärtner stellte mit einem 3:1-Sieg den Matchgewinn sicher. Lediglich im zweiten Abschnitt, als er die Punkte mit der Rückhand mit Gewalt erzwingen wollte, kam er in Bedrängnis. Da Gärtner in den beiden Schlusssätzen wieder zu dosierten Rückhand-Aktionen fand und auch seinen Vorhand-Belag wirkungsvoller einsetze, konnte er die Partie gegen Johannes Dietz noch sicher nach Hause schaukeln. Doch Staßfurt sorgte mit zwei Siegen zum Abschluss für Ergebniskosmetik. Zunächst konnte Matthias Braumann zwar den Auftaktsatz für sich entscheiden, doch Yannik Henke war der konstanter und druckvollere Akteur und verließ den Tisch als 3:1-Gewinner. Dies gelang auch Jonas Lyko, der Sebastian Hädrich in fünf Durchgängen besiegte, wobei Hädrich phasenweise mit der Vorhand gute Szenen hatte und im Finaldurchgang zum Seitenwechsel noch mit 5:3 in Front lag.

Mit diesem Sieg landete die Mannschaft am Ende auf den sechsten Rang der Tabelle in der Bezirksliga Jerichower Land/Salzland und musste als Aufsteiger kaum um den Klassenerhalt erhalt zittern. Lediglich zu Beginn der Rückserie musste nach einigen Niederlagen der Blick etwas nach unten gerichtet werden, doch konnte im vorentscheidenden Spiel in Gommern ein wichtiger Punkt erzielt werden, so dass man nach dem Remis gegen Tucheim aller Sorgen ledig war. Nach acht Spielen stand man zwischenzeitlich sogar auf den Bronzerang. Doch zahlreiche Besetzungsprobleme verhinderten schließlich eine noch bessere Platzierung.

Die Mannschaft war insgesamt geschlossen aufgestellt, was sich in den Bilanzen dokumentiert, denn die meisten Akteure konnten eine fast ausgeglichene Bilanz einfahren. Thomas Obst spielte in der Hinserie ordentlich und erzielte ein ausgeglichenes Ergebnis. In der Rückrunde baute Obst ab, wobei er sich vor allem im Spiel in Gommern schwach präsentierte. Bei ihm war interessant, dass er gegen die jeweiligen Spitzenspieler ein deutlich besseres Ergebnis als gegen die Akteure an Position zwei erzielte. Roland Dobbrunz kam aufgrund seines Studiums sowie einigen krankheitsbedingten Ausfällen nur wenige Einsätze und erzielte trotz geringer Spiel- und Trainingspraxis ein ausgeglichenes Ergebnis, wobei auch er in der Hinserie stärker agierte. René Sieburg erwies sich als stärkster SSV-Akteur. Er musste aufgrund der zahlreichen Ausfälle vor allem von Roland Dobbrunz zwischen dem oberen und mittleren Paarkreuz pendeln und bewältigte diese Herausforderung mit einem starken Resultat. In seinem angestammten mittleren Paarkreuz musste er lediglich eine Niederlage hinnehmen und erreichte mit acht Siegen Platz sechs der Rangliste. Auch im oberen Paarkreuz, wo er weit häufiger zum Einsatz kam, erzielte Sieburg eine beachtliche ausgeglichene Bilanz. Auch Heiner Gärtner, der häufiger als gedacht zum Einsatz kam,  musste sowohl im oberen als auch im unteren Paarkreuz antreten. Dabei konnte im mittleren Paarkreuz mit einer starken 12:6-Bilanz überzeugen, was für den Routinier aufgrund seiner angespannten beruflichen Tätigkeit sowie einigen gesundheitlichen Problemen ein bemerkenswertes Resultat darstellt. Torsten Andreas, der vor dieser Saison aus Calbe zum Team stieß, erwies sich als Verstärkung. Mit seiner unangenehmen Spielweise stellte er für viele Gegner eine hohe Hürde dar. Nominell auf Position fünf musste er fast in allen Spielen im mittleren Paarkreuz aktiv werden, was ihm vor allem in der Hinserie mit zwölf Siegen überzeugend gelang. Doch in der Rückrunde enttäuschte Andreas mit einer ausgeglichenen Bilanz nicht. Christoph Mehne stellte seine wieder gewonnene Stärke unter Beweis. Vor allen in den Spielen, in denen er auf Akteure mit einer ähnlichen Spielanlage traf, konnte er stark auftrumpfen. Im unteren Paarkreuz nimmt er mit sieben Siegen Platz zwei ein. Doch auch Mehne musste zumeist in der Mitte spielen, wo er insgesamt zehn Siege einfahren konnte. Doch vor allem bei seinen Einsätzen als Ersatzspier in der SSV-Reserve überzeugte er mit einer starken 8:2-Bilanz, womit er seine Anwartschaft auf einen Platz in der künftigen dritten Vertretung, die in der kommenden Saison in der Landesliga aktiv sein wird, nachdrücklich unter Beweis stellte. Nicht zufrieden konnte Matthias Braumann sein, der im unteren Paarkreuz mit lediglich vierzehn Siegen eine negative Bilanz aufwies. Er wirkte oftmals zu verkrampft und muss sich in der kommenden Spielzeit steigern. Dagegen kann Volker Siebert kaum bewertet werden, da er lediglich zwei Einsätze verzeichnete, dort aber keinen Erfolg beisteuern konnte.

Die eingesetzten Ersatzspieler erzielten unterschiedliche Ergebnisse, enttäuschten aber insgesamt nicht. Den stärksten Eindruck hinterließ Kim Max, der in der Rückrunde in drei Spielen fünf Siege erzielte und sich eindrucksvoll für einen Platz in der Mannschaft in der kommenden Saison empfahl. Doch auch Guido Bromann konnte mit fünf Siegen in sechs Einsätzen durchaus seine Bezirksligatauglichkeit nachweisen. Die Nachwuchsakteure Wladislaw Rubentschik, dem immerhin ein Sieg gelang, und Hannes Feuersenger hielten zwar in einigen Phasen ordentlich mit, doch liegt noch einige Arbeit vor sich, wollen sie sich näher an das Team schieben.

Trotz zahlreicher Umstellungen konnten auch die Doppelspiele gut absolviert werden. In der Rückserie gab es sogar neunzehn Siege. Am erfolgreichsten war hier die Paarung Thomas Obst/Christoph Mehne mit zehn Siegen vor René Sieburg/Matthias Braumann und Heiner Gärtner/Matthias Braumann, die ebenfalls eine positive Bilanz aufweisen. Keine weitere Kombination schaffte es aufgrund der wenigen Spiele in die Rangliste, was aber aufzeigt, dass sich die vielen Notpaarungen dennoch achtbar schlugen.

 

TTC „Glück auf“ Staßfurt 1951 II: E. Pieles (1,5), Mi. Proksch (0,5), Th. Dietz (1), J. Dietz (0), Y. Henke (2), J. Lyko (1).

 

Schönebecker SV 1861 IV: Th. Obst (2,5), R. Dobbrunz (1), R. Sieburg (2,5), H. Gärtner (1), M. Braumann (1,5), S. Hädrich (0,5).


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