4. Herren: Kein Sieger im Kreisderby

Herren-Bezirksliga Jerichower Land/Salzland: Schönebecker SV 1861 IV - TTC Concordia Welsleben 8:8


Schönebeck (tob). Nach dem in der vergangenen Woche mit dem Remis in Tucheim der Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht wurde, wollten die 4. Herren des Schönebecker SV 1861 im ewig jungen Derby des Altkreises Schönebeck gegen den TTC Concordia Welsleben den Hinspielerfolg wiederholen und sich im Kampf um Platz sechs in der Bezirksliga Jerichower Land/Salzland eine gute Ausgangsposition verschaffen. Doch die bereits abgestiegenen Welsleber, die am vergangenen Wochenende mit einem überzeugenden 11:4-Erfolg gegen Gommern ein deutliches Lebenszeichen sendeten, wollten nicht kampflos das Feld räumen und schafften dies auch mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Dabei wurde sowohl in den Doppelspielen als auch in den Spielen der einzelnen Paarkreuze ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht. Für die Schönebecker, die wiederum auf Roland Dobbrunz sowie auf den an der zweiten SSV-Vertretung „ausgeliehenen“ Christoph Mehne verzichten mussten, aber mit den erneut stark auftrumpfenden Kim Max einen gleichwertigen Ersatz aufboten, war dies sicher nicht das Wunschresultat. Doch besonders in den beiden unteren Paarkreuzen konnten die Elbestädter nicht wie erhofft punkten. Wie erwähnt war Kim Max mit 2,5-Punkten erfolgreichster SSV-Akteur. Am kommenden Wochenende hat die Mannschaft die Möglichkeit, beim TTC „Glück auf“ Staßfurt II den sechsten Rang sicherzustellen. Allerdings ist man neben dem eigenen Resultat auch auf die Ergebnisse des DJK TTV Biederitz V angewiesen, die noch drei Spiele auszutragen haben.
Allerdings erwischten die Schönebecker mit zwei Doppelerfolgen einen guten Start. Wenig Mühe hatte die SSV-Spitzenpaarung Thomas Obst/Kim Max mit kontrollierten Aktionen ihre Kontrahenten L. Borkowski/Behne in drei Sätzen glatt in die Schranken zu weisen. Dagegen konnten René Sieburg und Matthias Braumann besonders im Auftaktsatz gegen die spielstarken J. Borkowski/Feder ordentlich dagegen halten und starteten in den beiden Schlusssätzen fast erfolgreiche Aufholjagden, doch die Welsleber waren in ihren Angriffsaktionen konstanter und behielten mit 3:0-Sätzen die Oberhand. Mit dem gleichen Ergebnis setzten sich die sicher agierenden Heiner Gärtner/Torsten Andreas durch, die lediglich zu Beginn der Sätze gegen Natho/Horrmann leichte Probleme hatten, die sie aber schnell in den Griff bekamen, auch, weil die Gäste vor allem mit den Aufschlägen von Torsten Andreas zu kämpfen hatten.
Thomas Obst hatte zu Beginn der ersten Einzelserie gegen Stefan Feder die Chance, den Vorsprung weiter auszubauen. Mit sicherem Konterspiel und einigen gelungenen Topspins beherrschte Obst den Concorden zunächst deutlich und erspielte sich eine 2:0-Satzführung. Nachdem Feder den dritten Abschnitt für sich verbuchte, fiel die Vorentscheidung, als Obst nach einer 3:0-Führung im vierten Durchgang serienweise Returnfehler beim Aufschlag des Welslebers produzierte und seine Nerven flatterten. Da half auch ein energischer Endspurt im Entscheidungssatz nichts mehr, den Obst schließlich mit 9:11 verlor. Auch René Sieburg wäre fast ein ähnliches Schicksal beschieden. Auch er diktierte mit druckvollen Vorhand-Attacken nach effektiver Aufschlaggestaltung das Geschehen gegen Jan Borkowski zunächst klar und ging ebenfalls mit 2:0-Sätzen in Front. Doch auch Sieburg ließ nach und musste Borkowski bis zum 9:7 im Entscheidungssatz die Initiative überlassen. Doch der Schönebecker hatte im Gegensatz zu Obst das bessere Nervenkostüm und drehte die Partie noch mit einem starken Finish. Heiner Gärtner bestimmte mit sicheren Aktionen und einigen Rückhand-Bällen den Auftaktsatz gegen Kai Behne und war dem Weg zu einem Erfolg. Anschließend musste Behne aufgeben, so dass Gärtner einen 3:0-Sieg einfuhr. Doch Welsleben konterte durch einen Fünf-Satz-Sieg durch Lutz Borkowski. Allerdings hatte auch Torsten Andreas mit guten Aufschlägen und einigen harten Attacken gute Szenen, die ihn in den Entscheidungssatz brachten. Dort spielte der TTC-Routinier seine größere Sicherheit im Defensivspiel aus und brachte diesen Abschnitt mit 11:6 ins Ziel. Matthias Braumann musste gegen Clemens Hörrmann eine unerwartete Niederlage hinnehmen. Von Beginn an fand der Einheimische nur selten zu seinem Angriffsspiel, wirkte vor allem auf der Rückhand verkrampft und hatte mit den Aufschlägen Hörrmanns allergrößte Probleme. Zwar erreichte Braumann noch den Finaldurchgang, wo er jedoch mit 8:11 den Kürzeren zog. Dagegen hielt sich Kim Max, gegen dessen kluges Spiel mit dem Noppenbelag und einigen Vorhand-Angriffen Franz Natho kein Rezept fand, schadlos und bewies mit seinem deutlichen 3:0-Sieg, der den 5:4-Zwischenstand für den SSV bedeutete, dass er in der kommenden Saison eine starke Alternative darstellt.
Im Spitzenspiel zu Beginn der zweiten Einzelrunde musste Thomas Obst erneut zittern. Auch in dieser Partie gelang es ihm zunächst, mit kluger Ballverteilung und ständigen Angriffen die gefährliche Vorhand Jan Borkowskis weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Doch eine 2:0-Satzführung und ein 10:8-Vorsprung im dritten Durchgang schien erneut nicht zu reichen, zumal Obst im vierten Abschnitt von der Rolle zu sein schien. Doch nach einem 5:9-Rückstand raffte er sich noch einmal auf und konnte mit einem starken Endspurt das Match noch in vier Sätzen an sich reißen. Keine Chance hatte René Sieburg, der gegen die lang platzierten Aufschläge Stefan Feders auf die Rückhand und den nachfolgenden Konterattacken des Gäste-Akteurs kaum sein Angriffsspiel zur Geltung bringen konnte und glatt mit 0:3-Sätzen unterlag. Ebenso wenig Gegenwehr leistete Heiner Gärtner bei seiner 0:3-Niederlage dem sicher agierenden Lutz Borkowski, da es dem SSV-Routinier nicht gelang, die Abwehr des Welslebers zu knacken und er auch im Schupfspiel zu keiner Sicherheit fand. Nach dem kampflosen Erfolg von Torsten Andreas über Kai Behne konnte Matthias Braumann gegen Franz Natho erneut nicht über seinen Schatten springen, da er zu einseitig und unsicher bei seinen Angriffen agierte, damit dem mit einigen guten Blockbällen aufwartenden Natho in die Karten spielte und mit einer 1:3-Niederlage den Tisch verlassen musste. Doch Kim Max brachte die Elbestädter vor dem Entscheidungsdoppel wieder nach vorn, da er sich erneut dank des cleveren Einsatzes seines Belages verbunden mit einigen überraschenden Vorhand-Attacken Clemens Hörrmann bei seinem souveränen Drei-Satz-Sieg deutlich überlegen zeigte.
Im abschließenden Doppel war die TTC-Kombination J. Borkowski/Feder mit druckvollen Angriffen bis auf den zweiten Durchgang, im dem Thomas Obst und Kim Max eine 10:8-Führung nicht nutzen konnten, deutlich das bessere Duo und sicherte mit einem verdienten 3:0-Erfolg das Remis für die Gäste aus dem ältesten Ort des ehemaligen Kreises Schönebeck ab, zumal Thomas Obst die ihm zugedachte Führungsrolle im Schönebecker Doppel nur selten ausfüllen konnte.


Schönebecker SV 1861 IV: Th. Obst (1,5), R. Sieburg (1), H. Gärtner (1,5), T. Andreas (1,5), M. Braumann (0), K. Max (2,5).


TTC Concordia Welsleben: J. Borkowski (1), St. Feder (3), L. Borkowski (2), K. Behne (0), F. Natho (1), C. Hörrmann (1).


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