3.Herren: Pforten in den Himmel weit aufgestoßen

Herren-Bezirkliga Jerichower Land/Salzland: DJK TTV Biederitz V - Schönebecker SV 1861 III 4:11

 

Schönebeck (tob). Die dritten Herren des Schönebecker SV 1861 mussten in der Bezirksliga Jerichower Land/Salzland ersatzgeschwächt die Reise zur fünften Vertretung des DJK TTV Biederitz antreten, wollten aber mit einem weiteren Sieg den Druck auf den Spitzenreiter TTV Bernburg aufrecht erhalten. Die Schönebecker mussten auf ihren Topspieler Ingo Welsch sowie auf Udo Klapper verzichten, doch die Personalnot der Ehlestädter war noch größer, denn die drei stärksten Akteure Ulf Höbel, Peter Baranowski und Ronald Dähne mussten verletzungsbedingt passen. Mit einer konzentrierten Darbietung entledigten sich die Elbestädter souverän dieser Aufgabe, so dass Bernburg in der nachfolgenden Partie bei der DJK nachziehen musste, wobei niemand den Ausgang dieses Matches erahnen konnte. Martin Bröse, Felix Bromann sowie der erneut überzeugende Ersatzspieler Kim Max blieben auf Seiten des SSV ungeschlagen.
In den Doppelspielen konnten die Gäste zwei Partien für sich verbuchen. Allerdings hatten Thomas Beutler und Peter Brase alle Hände voll zu tun, um sich den Attacken der jungen Ernst/D. Heyden, die die Schönebecker häufig unter Druck setzten, zu erwehren. Doch das SSV-Duo wehrte sich, übernahm im abschließenden fünften Abschnitt das Kommando und brachte das Match dank ihrer Routine mit 11:7 über die Bühne. Etwas souveräner gestalteten Martin Bröse und Felix Bromann ihr Spiel gegen Gottschalk/Röttig. Dennoch mussten sie gegen die ebenfalls offensivfreudigen Biederitzer in den beiden Auftaktsätzen die Verlängerung in Anspruch nehmen, um sich knapp zu behaupten. Erst im dritten Durchgang gelang es den Schönebeckern, die Angriffe der Hausherren besser zu stören, so dass sie diesen Satz problemlos nach Hause brachten. Dagegen konnte die Paarung Ronny Hahn/Kim Max lediglich im Auftaktsatz ihre Kontrahenten Lück/R. Heyden knapp in Schach halten, kam abschließend aber mit der etwas „eckigen“ Spielweise der Gastgeber nicht zurecht und bezog eine 1:3-Niederlage.
Zum Auftakt der Einzelspiele wurde Thomas Beutler von der druckvollen Spielweise des Nachwuchsakteurs Lars Ernst im ersten Abschnitt überrascht. Auch in den weiteren Sätzen wurde Beutler voll gefordert. Doch der Elbestädter stellte sich der Herausforderung mit eigenen Angriffen zunehmend besser, störte den Rhythmus Ernsts wirkungsvoller und konnte sich noch in vier Durchgängen behaupten. Auch Ronny Hahn musste gegen Darius Heyden voll konzentriert agieren, um den Attacken des talentierten Biederitzers Herr zu werden. Doch die clevere Spielweise des Gäste-Akteurs mit guter Defensivarbeit und einigen Nadelstichen erwies sich letztlich als schwer überwindbar für Heyden, der mit einer 0:3-Niederlage den Tisch verlassen musste. Auch Peter Brase, der erst zum zweiten Male in der Rückrunde zum Einsatz kam, schien mit gutem Blockspiel, sicherer Defensive und einigen Topspins Sven Gottschalk den Zahn zu ziehen und erarbeitete sich eine 2:0-Satzführung. Doch Gottschalk gab nicht auf, wurde druckvoller und fand vermehrt zu eigenen Angriffen. Zwar konnte Brase in den beiden abschließenden Durchgängen die Partie offen gestalten, ging auch einige Male selbst in Führung, doch schließlich konnte der DJK-Kapitän das Match in der Verlängerung des Entscheidungssatzes an sich reißen. Dies gelang Stephan Lück gegen den locker aufspielenden Martin Bröse nicht. Mit guten Aufschlägen, die Lück oftmals überforderten, und entschlossenen Angriffen war der Elbestädter bei seinem deutlichen Drei-Satz-Sieg jederzeit Herr des Geschehens. Dies war auch Kim Max, der konzentriert agierte, seinen Rückhand-Belag klug einsetzte, zusätzlich einige Vorhand-Angriffe einstreute und Dustin Heiß ebenso glatt in drei Sätzen besiegte wie Felix Bromann den gegen einen Spieler dieser Couleur noch unerfahrenen Luc Röttig. Damit hatte sich der SSV vor der zweiten Einzelserie einen beruhigenden 7:2-Vorsprung erspielt.
Doch die Einheimischen gaben sich noch nicht geschlagen und konnten mit zwei Siegen des Youngster-Duos im oberen Paarkreuz noch einmal verkürzen. In den beiden Auftaktsätzen vermochte Ronny Hahn die Attacken Lars Ernsts noch einigermaßen einzudämmen und erreichte den 1:1-Satzausgleich. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde die Offensive des jungen Ehlestädters dominanter, so dass auch der wie immer vorbildliche kämpferische Einsatz Hahns die 1:3-Niederlage nicht verhindern konnte. Dagegen schien Thomas Beutler mit konsequenten Vorhand-Topspins die Angriffe von Darius Heyden neutralisieren zu können und besorgte sich die beiden Auftaktsätze. Doch die Fehlerquote Beutlers stieg an, was Heyden nutzte, um seine Angriffe zu forcieren. Zwar zog der SSV-Akteur im Finaldurchgang noch einmal alle Register, doch am Ende zog er mit 10:12 den Kürzeren. Doch die aufkeimenden Hoffnungen der Gastgeber wurden mit vier Siegen der Schönebecker schnell zerstört. Zwar nutzte Sven Gottschalk den Schwung aus der Schlussphase seiner ersten Partie zum Gewinn des Auftaktsatzes, doch mit erneut effektiven Aufschlägen sowie geschickter Ballverteilung übernahm Bröse die Initiative und erspielte sich einen 3:1-Sieg. Dies gelang auch Peter Brase, der zwar vor einigen unorthodoxen Angriffen Stephan Lücks aufpassen musste, aber insgesamt konstanter und variabler agierte und sicher zum Erfolg gelangte. Lediglich im Auftaktsatz hatte der zunächst etwas unkonzentriert wirkende Felix Bromann leichte Probleme mit Justin Heiß und konnte sich nur knapp in der Verlängerung durchsetzen. Anschließend straffte sich der Elbestädter, bereitete seinen Kontrahenten mit seiner Noppen-Rückhand sichtbare Schwierigkeiten, setzte zudem seiner Vorhand einige Male ein und war in den beiden abschließenden Abschnitten ungefährdet. Auch Kim Max benötigte einen Satz, um auf Betriebstemperatur zu kommen, nutzte dann aber das unangenehme Spiel mit seiner Rückhand besser aus und brachte Luc Röttig aus dem Konzept, so dass sein sicherer Vier-Satz-Sieg das verdiente Endresultat perfekt machte.
Wie angedeutet, gab es in der darauf folgenden Partie der Biederitzer gegen den Tabellenführer TTV Bernburg eine faustdicke Überraschung. Zwar musste Bernburg auf seinen Spitzenspieler Manuel Wetschke verzichten, doch gegen die dezimierten Gastgeber, die in der gleichen Aufstellung wie gegen den SSV antraten, schienen die Rollen zugunsten der zuletzt konzentriert aufspielenden Saalestädter dennoch eindeutig verteilt zu sein. Doch das Unmögliche trat ein, denn die Ehlestädter knöpften den Bernburgern tatsächlich einen Punkt ab, so dass die Schönebecker mit einem Sieg am folgenden Tag gegen Serum Bernburg die Spitze aufgrund des deutlich besseren Spielverhältnisses übernehmen konnten. Dies sollte genug Motivation sein, die unverhoffte Chance beim Schopf zu packen und den kaum noch erhofften Staffelsieg in trockene Tücher zu bringen.


DJK TTV Biederitz V: L. Ernst (1), D. Heyden (1), S. Gottschalk (1), S. Lück (0,5), J. Heiß (0), R. Heyden (0,5).

Schönebecker SV 1861 III: R. Hahn (1), Th. Beutler (1,5), M. Bröse (2,5), P. Brase (1,5), F. Bromann (2,5), K. Max (2).

 

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