Herren-Landesliga Dessau: Schönebecker SV 1861 II - TTC Anhalt Zerbst II 11:4
Schönebeck (tob). Gegen das Tabellenschlusslicht der Landesliga Dessau, dem TTC Anhalt Zerbst II, stand für die 2. Herren des Schönebecker SV 1861 nur ein Sieg zur Debatte, um weiterhin auf Kurs Richtung Relegationsrunde zum Aufstieg in die Verbandsliga zu halten. Doch auch dieser Gegner, der zudem ersatzgeschwächt antrat, musste konzentriert bespielt werden, um jegliches Risiko zu vermeiden. Mit einem jederzeit sicher heraus gespielten 11:4 gelang dies auch, wobei die Anhalter im oberen Paarkreuz durchaus Paroli boten. Dennoch war der Erfolg der deutlich ausgeglichener besetzten Schönebecker zu keiner Zeit gefährdet, so dass man optimistisch die letzten drei Spiele angehen kann, aus denen die Mannschaft voraussichtlich drei Punkte benötigt, um ihr Ziel zu erreichen.
Bereits die Doppelspiele stellten die Weichen auf Sieg. Dennoch musste die SSV-Spitzenpaarung René Pöttke/Olaf Voigt in vier Sätzen ihren Kontrahenten Wollschläger/O. Noack den Sieg überlassen, weil die Hausherren gegen die sichere Abwehr des erfahrenen Dietmar Wollschläger und einigen gezielten Angriffen Oliver Noacks nicht immer ihr Angriffskonzept durchsetzen konnten. Besser machten es dagegen Michael Kempf und Martin Bröse. Gegen die die angriffsorientierten Kleinecke/Wünsche hielten sie mit guten Kontern und eigenen Offensivaktionen voll dagegen und erreichten den Entscheidungssatz. Dort dominierten die Elbestädter das Geschehen deutlicher und behielten mit 11:7 die Oberhand. Keine Mühe hatten Sebastian Löbl und Martin Unglaub, die gegen die spielerisch limitierten M. Noack/Thormann lediglich die Bälle klug verteilen mussten und einige Angriffe starteten, um den ungefährdeten Drei-Satz-Sieg sicher zu stellen.
Die Überlegenheit der Gastgeber setzte sich auch in den Einzelspielen fort. Zunächst bot René Pöttke gegen den Abwehrrecken Dietmar Wollschläger eine taktisch und spielerisch starke Vorstellung. Mit weichen Rückhand-Bällen gegen den Noppenbelag des Zerbster Routiniers bereitete der SSV-Kapitän seine harten Vorhand-Angriffe, die er vornehmlich auf den Körper seines Gegenübers platzierte, klug vor. Fast immer fand er dabei den richtigen Zeitpunkt, so dass Wollschläger nicht wirklich seinen konstanten Abwehrrhythmus fand und mit einer glatten 0:3-Niederlage den Tisch verlassen musste. Gegen den technisch versierten Markus Kleinecke, der vor allem mit seinem Vorhand-Topspin effektiv punktete, stand Michael Kempf unter ständigen Druck, so dass der Elbestädter nur selten eigene Angriffe generieren konnte und in vier Durchgängen unterlag. Im mittleren Paarkreuz bestimmte der gesundheitlich wieder auf dem Wege der Besserung befindliche Sebastian Löbl mit effizienten Aufschlägen, mit denen Oliver Noack große Probleme hatte, und druckvollen beidseitigen Topspins die Partie bis zum 8:4 im dritten Abschnitt bei einer 2:0-Satzführung eindeutig. Erst als Löbl im Gefühl des sicheren Sieges etwas an Spannkraft verlor, kam der junge Zerbster zu einigen Punkten, konnte jedoch einen Satzball nicht verwerten, so dass der Einheimische auch diesen Durchgang für sich entschied. Ähnlich verlief die Begegnung Olaf Voigt gegen Hagen Wünsche. Auch dort bestimmte der Schönebecker mit beidseitigen Angriffen und einigen krachenden Blocks fast über die gesamte Spielzeit die Szenerie. Aber auch Voigt hatte im zweiten Abschnitt einen Hänger, der allerdings bestraft wurde. Doch der Schönebecker fing sich schnell wieder, kehrte in den beiden abschließenden Durchgängen zur alten Souveränität zurück und gelangte zu einem sicheren 3:1-Sieg. Gegen den unsicheren Ersatzspieler Michael Thormann brauchte Martin Unglaub, der bereits häufig mit seinen Aufschlägen punktete, nicht voll aus sich heraus zu gehen, um mit kontrollierten Aktionen einen lockeren Drei-Satz-Sieg einzufahren. Auch Martin Bröse diktierte die Auseinandersetzung mit Manfred Noack, der lediglich mit einigen „Schwingern“ zu Punkten gelangte, mit sicheren Konteraktionen und einigen Vorhand-Attacken jederzeit ohne Probleme, wobei auch Bröse mit seinen Aufschlägen Noack vor großen Herausforderungen stellte. Somit war das Match bei Zwischenstand von 7:2 für den SSV bereits vorentschieden.
Doch die Gäste gaben nicht klein bei und konnten durch zwei Siege des oberen Paarkreuz noch einmal verkürzen. Auch René Pöttke konnte den Angriffsdrang von Markus Kleinecke, der bereits die Aufschläge Pöttkes attackierte, nicht immer stoppen, wurde häufig in die Defensive gedrängt und sah sich einem 0:2-Satzrückstand gegenüber. Im dritten Abschnitt wurde Pöttke offensiver, griff nun selbst den Service des Anhalters beherzt an und gelangte in eine bessere Angriffsposition, was er zum Gewinn dieses Durchgangs nutzte. Im vierten Abschnitt war Kleinecke jedoch wieder der aktivere Spieler und besorgte sich einen Vier-Satz-Sieg. Michael Kempf wehrte sich gegen die sichere Abwehr Dietmar Wollschlägers mit allen Mitteln und erzwang nach einem 0:2-Satzrückstand, wobei er im zweiten Abschnitt eine 9:5-Führung vergab, den Satzausgleich, da er ab dem dritten Abschnitt seine Angriffe besser vorbereitete, seine Vorhand druckvoller platzierte und mit der Rückhand vermehrt parallel gespielte Bälle einstreute. Doch im finalen Durchgang konnte er sein Spiel nicht ganz durchhalten, so dass Wollschläger die Partie noch an sich riss. Dies blieb jedoch der letzte Punktgewinn der Gäste. Zunächst ließ Olaf Voigt mit variablen Aufschlägen und beiseitigen Angriffen Oliver Noack keine Chance und hatte bei seinem leichten 3:0-Sieg ebenso wenig Probleme wie Sebastian Löbl. Auch Löbl dominierte das Geschehen am Tisch mit effektiven Aufschlägen, zahlreichen Topspins und einigen gelungenen Blockbällen, wobei er oftmals den Körper gegen den mit einigen guten Vorhand-Topspins aufwartenden, aber etwas unbeweglichen Hagen Wünsche anvisierte. Im zweiten Abschnitt konnte der SSV-Akteur einen 6:10-Rückstand noch aufholen und zog damit seinem Kontrahenten den Zahn, der im dritten Satz nur noch wenig Widerstand leistete, was den Hausherren bereits den Matchgewinn bescherte. Im unteren Paarkreuz konnte Martin Unglaub nach gutem Beginn die Konzentration nicht immer oben behalten und wurde durch einige gerade geschlagene Attacken Manfred Noacks überrascht. Erst nachdem der Schönebecker den zweiten Durchgang abgab, obwohl er einen 5:10-Rückstand fast noch wettmachte, verteilte Unglaub die Bälle besser und wurden seine Aktionen mit der Vorhand zielstrebiger, so dass die beiden abschließenden Abschnitte lediglich Formsache waren. Zum Abschluss wurde auch Martin Bröse von Michael Thormann zu keiner Zeit gefordert, gelangte zu leichten Punkten und stellte mit einem ungefährdeten 3:0-Sieg das Endresultat her.
Schönebecker SV 1861 II: Pöttke (1), M. Kempf (0,5), O. Voigt (2), S. Löbl (2,5), M. Unglaub (2,5), M. Bröse (2,5).
TTC Anhalt Zerbst II: M. Kleinecke (2), D. Wollschläger (1,5), H. Wünsche (0), O. Noack (0,5), M. Noack (0), M. Thormann (0).
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