1. Herren: Höchststrafe vermieden

Herren-Verbandsliga: Schönebecker SV 1861 - SG Stahl Blankenburg 1948 2:13


Schönebeck (tob). Ohne den privat verhinderten Andreas Gärtner und dem arbeitsbedingt fehlenden Thomas Winkler, für die Martin Bröse und Felix Bromann einsprangen, mussten die 1. Herren des Schönebecker SV 1861 die Heimpartie gegen den Topfavoriten Stahl Blankenburg in Angriff nehmen. Ziel war es, sich so teuer wie möglich zu verkaufen und die Höchststrafe zu verhindern. Mit zwei umjubelten Spielgewinnen durch Michael Kollatsch und Karsten Winkler schafften die Schönebecker dies auch, so dass sie sich ehrenvoll gegen die mit vier ausländischen Spielern angetretenen Gäste schlugen. Dennoch hatten die Elbestädter natürlich keine realistische Siegchance gegen die Randharzer, die sich mit diesem Erfolg vorläufig an den TTC Börde Magdeburg vorbei schoben und wieder die Tabelle der Herren-Verbandsliga anführen. Mit dieser Niederlage verbleibt der SSV weiter auf dem neunten Platz, der die Relegationsrunde um den Verbleib in der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts bedeuten würde.

Mit einer taktischen Doppelaufstellung hofften die Hausherren, eine Partie für sich zu verbuchen, was beinahe auch geklappt hätte. Die als Spitzendoppel aufgestellten Martin Bröse/Felix Bromann konnten vor allem im Auftaktsatz einige gelungene Punkte verbuchen, wobei die Blankenburger Kombination Bakic/Kudrna bei ihrem Drei-Satz-Sieg dennoch kaum gefordert wurde. Dagegen schienen Michael Kollatsch und Karsten Winkler bei einer 2:0-Satzführung einen Überraschungserfolg gegen ihre Kontrahenten Tomaszuk/Abdel-Aziz feiern zu können. Gegen die Defensive Kollatschts sowie die Gegenattacken der beiden Schönebecker fanden die Gäste zunächst kein Rezept. Doch die Randharzer erkannten die Gefahr, erhöhten deutlich die Schlagzahl und waren nach dem Gewinn des dritten Abschnitts mit 11:8 nicht mehr zu stoppen. Auch Andy Kohl und Ingo Sambill hatten gegen Holland/Schuck einige gute Szenen und unterlagen im zweiten Abschnitt lediglich mit 10:12, doch besonders Sambill hatte mit dem Belag und dem ungewöhnlichen Spiel Hollands zu kämpfen, so dass die Schönebecker in drei Sätzen den Kürzeren zogen.

Zu Beginn der ersten Einzelserie konnte Michael Kollatsch den ersten Punkt für den SSV erzielen. Allerdings bestimmte Kamil Tomaszuk, der nach kurzen Aufschlägen mit schnellen, über den Tisch geschlagenen Vorhand-Angriffen attackierte, zunächst eindeutig die Szenerie und erspielte sich eine 2:0-Satzführung. Doch Kollatsch fand besser in die Partie und zwang Tomaszuk vermehrt zu weichen Topspins, die der polnische Akteur zumeist diagonal auf die Vorhand des Schönebeckers platzierte. Dort wartete bereits der taktisch gewiefte Elbestädter und konnte immer häufiger seine Gegenattacken mit der Vorhand anbringen, gegen die Tomaszuk nicht immer gut aussah. Nachdem Kollatsch nervenstark die beiden folgenden Abschnitte knapp an sich riss, wobei er seinen Kontrahenten im vierten Durchgang beim Stand von 9:9 mit einem blitzsauberen Vorhand-Kracher verblüffte, hatte er im Entscheidungssatz, den er glatt mit 11:4 siegreich gestaltete, leichtes Spiel. Auch Andy Kohl konnte gegen Luka Bakic vor allem den Auftaktsatz mit einigen gelungenen Vorhand-Angriffen offen gestalten. Doch mit zunehmender Spieldauer dominierte der Linkshänder aus dem „Schwarzen Gebirge“ mit seinem Rückhand-Belag sowie platzierten Vorhand-Attacken die Partie und gelangte zu einem sicheren 3:0-Sieg. Wie bereits im Doppel tat sich Ingo Sambill gegen die unangenehme Spielweise von Lars Holland schwer, obwohl er sich um kontrollierte Aktionen bemühte. Zwar gelangen dem SSV-Routinier einige gelungene Angriffe und vergab einige gute Möglichkeiten, doch der ehemalige Berliner Oberligaspieler, der auch einige Male mit Vorhand-Angriffen punktete, war bei seinem Sieg in drei Abschnitten dennoch der deutlich überlegene Akteur. Auch Karsten Winkler stand gegen den 15-jährigen Ägypter Youssef Abdul-Aziz, der auf dem elften Platz in der Welt in seiner Altersklasse rangiert und einige Male sein ausgeprägtes Ballgefühl sowie seine Fähigkeiten in der Angriffsgestaltung aufblitzen ließ, aber sein ganzes Können nicht abrufen brauchte, bei seiner 0:3-Niederlage auf verlorenem Posten. Vor allem im zweiten Durchgang konnte Martin Bröse mit einigen gelungenen Kontern sowie konsequenten Angriffen dagegenhalten und unterlag nur knapp in der Verlängerung. Doch Jan Kudrna war ansonsten mit schnellen Linkshand-Topspins nach guten Aufschlägen der dominierende Spieler und verließ mit einem 3:0-Sieg den Tisch. Dies gelang Maximilian Schuck nicht, denn Felix Bromann gelang mit seinem Noppenbelag und einigen glücklichen Punkten gegen den nicht immer voll konzentrierten Ex-Quedlinburger ein ehrenvoller Satzgewinn, der aber nicht reichte, um den mit druckvollen Vorhand-Attacken operierenden Schuck ernsthaft zu gefährden.

Mit einem 3:0-Sieg machte Luka Bakic im Spitzenspiel den Matchgewinn der Gäste bereits perfekt. Nur im zweiten Durchgang konnte Michael Kollatsch mit einigen Gegenangriffen dem Gäste-Akteur Paroli bieten, ohne die platzierten Vorhand-Bälle des Montenegriners sowie dessen Stopps mit dem Rückhand-Belag verhindern zu können. Auch die restlichen Spiele waren mit einer Ausnahme eine deutliche Angelegenheit für die Stahlwerker. Andy Kohl war dem schnellen Spiel von Kamil Tomaszuk bei seiner Drei-Satz-Niederlage ebenso wenig gewachsen wie Ingo Sambill, der gegen Youssef Abdel-Aziz mit dem gleichen Resultat den Kürzeren zog. Doch Schönebeck gelang in Person von Karsten Winkler noch eine Resultatsverkürzung. Nach verlorenem Auftaktsatz gegen Lars Holland zog Winkler seine taktische Marschroute, auf einen Angriff einen Unterschnittball folgen zu lassen und auf den richtigen Augenblick zur entscheidenden Attacke zu warten, konsequent durch. Damit brachte er den ehemaligen Ilsenburger, der zunächst leicht verletzt schien, später auf wundersame Weise wieder beschwerdefrei war und schließlich seiner rechten Schlaghand noch einen knackigen Belastungstest aussetzte, aus dem Rhythmus, so dass der Schönebecker nach einer klug von Andy Kohl genommenen Auszeit mit 11:7 im Entscheidungssatz die Oberhand behielt. Zum Abschluss konnte Martin Bröse den druckvollen Vorhand-Angriffen Maximilian Schucks nur seinen Kampfgeist entgegensetzen, während der Noppen-Belag Felix Bromanns für Jan Kudrna kein nennenswertes Hindernis darstellte, so dass die beiden 0:3-Niederlagen das Endresultat herstellten.

 

Schönebecker SV 1861: M. Kollatsch (1), A. Kohl (0), I. Sambill (0), K. Winkler (1), M. Bröse (0), F. Bromann (0).

 

SG Stahl Blankenburg 1948: L. Bakic (2,5), K. Tomaszuk (1,5), Y. Abdel-Aziz (2,5), L. Holland (1,5), M. Schuck (2,5), J. Kudrna (2,5).


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