Herren-Verbandsliga: Schönebecker SV 1861 - TuS Schwarz-Weiß Bismark 4:11
Schönebeck (tob). Die 1. Herren empfingen in einem richtungsweisenden Spiel den TuS Schwarz-Weiß Bismark und wollten nach der Hinspielniederlage den Spieß umdrehen und mit einem Sieg einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt machen. Die Altmärker lagen vor der Partie zwei Punkte hinter den Schönebeckern, so dass ein doppelter Punktgewinn für den SSV vorentscheidenden Charakter gehabt hätte. Doch die Gäste, die in ihrer bestmöglichen Formation, also auch mit Jörg Otto, antraten, machten den Hausherren einen gehörigen Strich durch die Rechnung und ließen dem SSV bei ihrem verdienten 11:4-Erfolg keine Chance. Der Verlust der drei Auftaktdoppel hinterließ bei den Elbestädtern einen Schock, von dem sie sich nicht mehr erholten. Zudem hatten die Bismarker im unteren Paarkreuz deutliche Vorteile und besaßen mit Juan Fernando Renteria einen überragenden Spitzenspieler. Da Bismark am folgenden Tag auch in Haldensleben mit dem gleichen Resultat erfolgreich war, finden sich die Schönebecker auf den Relegationsplatz wieder. Jetzt gilt es sich zu schütteln, die Partie gut auszuwerten und Kraft für die wichtigen kommenden Aufgaben zu tanken. Wie erwähnt, mussten die Einheimischen alle drei Doppel abgeben. Das SSV-Spitzendoppel Andreas Gärtner/Andy Kohl fand nur schwer in die Partie. Gegen die konstanter agierenden Kirchner/Weiß operierten die Schönebecker mit hoher Fehlerquote in ihrer Angriffsgestaltung und konnten kaum Dominanz ausüben. Vielleicht hätte der mögliche Gewinn des Auftaktsatzes, den sie nach einem 5:9-Rückstand fast noch umbogen, dem Spiel eine Wende geben können. Da jedoch auch der Satzausgleich nicht die nötige Sicherheit brachte, die Elbestädter zudem bei ihren Topspins zu häufig den unangenehmen Rückhand-Belag von Fabian Weiß anvisierten, mussten sie sich mit 1:3-Sätzen Kirchner/Weiß geschlagen geben. Vor allem in den beiden Auftaktsätzen konnten Michael Kollatsch und Karsten Winkler gegen das Topduo der Gäste, Renteria/Elksne ordentlich mithalten. Allerdings ließen die Einheimische einige gute Angriffsmöglichkeiten liegen, so dass diese Abschnitte knapp verloren gingen und die Altmärker die Partie schließlich in drei Durchgängen für sich verbuchten. Nach zwei glatten Satzverlusten, wobei die Gastgeber ihre Kontrahenten Franke/Otto bereits mit ihren zu lang geratenden Aufschlägen zu Attacken einluden, fanden Ingo Sambill und Thomas Winkler besser in die Partie und störten die Gäste mit eigenen Angriffen. Nach dem gewonnenen dritten Durchgang wehrten sie sich auch im vierten Abschnitt nach Kräften, mussten jedoch ihren Gegnern zu einem verdienten 3:1-Sieg gratulieren. Zu Beginn der ersten Einzelserie schien auch Andreas Gärtner eine Niederlage hinnehmen zu müssen. Gegen Steven Elksne, der die Bälle geschickt verteilte und mit einigen Vorhand-Angriffen erfolgreich war, fand Andreas Gärtner zunächst keinen Rhythmus, auch weil seine sonst gefürchteten Rückhand-Kracher nur selten den Weg ins Ziel fanden. So sah sich Gärtner nach einem 1:2-Satzrückstand beim Stand von 7:10 im vierten Abschnitt drei Matchbällen gegenüber. Doch der SSV-Topspieler bewies erneut seinen enormen Kampfgeist. Er robbte sich wieder heran, wobei er den Punkt zum 10:10 nach einem begeisternden Ballwechsel an sich brachte, besorgte sich diesen Satz und spielte sich im Finaldurchgang endgültig frei, so dass er dieses Match noch drehte. Dagegen konnte Michael Kollatsch lediglich im Auftaktsatz gegen den variabel spielenden Kolumbianer Juan Fernando Renteria, der mit starkem Blockspiel mit der Rückhand und druckvollen Vorhand-Attacken agierte, mit guten Offensivaktionen dagegenhalten, was jedoch nicht reichte, um die 0:3-Niederlage verhindern zu können. Doch Andy Kohl konnte noch einmal für den SSV verkürzen. Nachdem er den Auftaktsatz, als Kohl einige druckvolle Vorhand-Attacken seines Kontrahenten Fabian Weiß passieren lassen musste, dominierte der Schönebecker, der gut mit Belagspielern zurechtkommt, nach effektiven Aufschlägen mit konzentrierten Angriffen und kluger Ballverteilung die Partie zumeist deutlich, ließ sich auch von einem 2:6-Rückstand im vierten Abschnitt nicht aus der Ruhe bringen und behielt verdient in vier Durchgängen die Oberhand. Doch dieser Sieg brachte nicht die erhoffte Sogwirkung, denn die Lausstädter zogen mit vier Siegen in Serie bereits vorentscheidend davon. Allerdings lieferte Ingo Sambill dem ehemaligen Ranglistenspieler Benno Kirchner einen großen Kampf. Vor allem mit den kurzen Seitenschnittaufschlägen und nachfolgenden druckvollen Vorhand-Attacken hatte der SSV-Routinier häufig durchschlagenden Erfolg. Dagegen war der Altmärker bei den längeren Ballwechseln zumeist der Bessere. So ging fast es zwangsläufig in den entscheidenden fünften Satz, in dem Sambill zumeist in Führung lag. Dennoch ging es in die Verlängerung, in der der Elbestädter beim Stand von 10:11 einen bis dahin noch nicht gesehenen Vorhand-Aufschlag riskierte, der völlig misslang und die Niederlage Sambills besiegelte. Für das untere Paarkreuz war nichts zu erben. Thomas Winkler konnte zwar im zweiten Durchgang mit beständigen Topspins nach kürzeren Aufschlägen für sich verbuchen, doch insgesamt bestimmte Jörg Otto mit druckvollen Angriffen vor allem mit der Rückhand das Geschehen am Tisch, zumal ihm Winkler mit halblangen Aufschlägen entgegenkam. Auch sein Bruder Karsten konnte die beidseitigen Angriffe Andreas Frankes nur selten stoppen und zog in drei Abschnitten den Kürzeren, so dass sich Bismark bereits einen beruhigenden 7:2-Vorsprung herausspielte. Im Spitzenspiel war Andreas Gärtner bei seiner 0:3-Niederlage dem druckvollen, aber auch kontrollierten Spiel seines Kontrahenten Juan Fernando Renteria nicht gewachsen. Der junge Gäste-Akteur nutzte seine größere Beweglichkeit, zwang mit geschickter Ballverteilung Gärtner zu zahlreichen Fehlern und vollendete viele Ballwechsel häufig mit seiner Vorhand. Doch Michael Kollatsch sorgte mit einem überzeugenden Drei-Satz-Sieg noch einmal für eine Resultatsverkürzung. Gegen Steven Elksne, dessen Angriffe gegen das variable Umkehrspiel Kollatschs nur selten zur Geltung kamen, agierte der Schönebecker zumeist konzentriert, hatte mit seinen Angriffen aus der Defensive oftmals Erfolg und war bei seinem 3:0-Sieg ungefährdet. Doch die Altmärker banden den Sack mit einem Vier-Satz-Sieg durch Benno Kirchner gegen Andy Kohl endgültig zu. Der Einheimische ließ sich vom dichter am Tisch stehenden Kirchner oft vom Tisch drängen und musste dem Bismarker zumeist die Initiative überlassen. Zwar konnte der Elbestädter einige Angriffe platzieren und holte sich auch den dritten Satz, doch letztlich war Kirchner trotz einiger glücklicher Punkte der bessere Akteur. Ingo Sambill bewies erneut, dass er mit seiner Routine auch in dieser Spielklasse noch mithalten kann. Gegen den ungestümen Fabian Weiß, dem zwar einige starke Vorhand-Attacken gelangen, aber zu unkonstant spielte, dominierte Sambill, der den wichtigen Auftaktsatz nervenstark mit 13:11 für sich entschied, die Partie mit kontrollierten Rückhand-Unterschnittbällen und konsequenten Vorhand-Angriffen und fuhr einen sicheren 3:1-Sieg ein. Erneut blieb das untere Paarkreuz sieglos. Zwar konnte Thomas Winkler mit beständigem Topspinspiel den dritten Abschnitt für sich entscheiden, doch Andreas Franke wirkte mit seiner Noppen-Rückhand und einigen Vorhand-Angriffen insgesamt zielstrebiger und setzte sich ebenso wie Jörg Otto, der gegen Karsten Winkler vor allem in den beiden abschließenden Durchgängen der aktivere Akteur war, in vier Sätzen durch und stellte das Endresultat her. Schönebecker SV 1861: A. Gärtner (1), M. Kollatsch (1), A. Kohl (1), I. Sambill (1), Th. Winkler (0, K. Winkler (0). TuS Schwarz-Weiß Bismark: J. F. Renteria (2,5), St. Elksne (0,5), B. Kirchner (2,5), F. Weiß (0,5), A. Franke (2,5), J. Otto (2,5).
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René (Donnerstag, 26 Februar 2015 13:32)
Die Schrift tut ein bisschen weh beim Lesen ;-)